Geschichte

Blick zum Grundstück von der Seite des Dorfes Podlesie (tief am Wald) Zum Vergrößern klicken. PODLESIE (355-475m) – Am höchsten und am schönsten gelegenes Dorf im Zuckmanteler Bergland (ca. 300 Einwohner). Das Dorf erstreckt sich auf dem südlichen Teil des Rückens des Góra Parkowa bis hin zum Oleśnica-Tal. Es ist von drei Seiten durch die Staatsgrenze umgeben. Vor dem Krieg nannte man es Schönwalde, d.h. „Schöner Wald”, dessen Name in den ersten Monaten nach dem Zweiten Krieg verwendete.

Bereits aus dem Jahre 1263 stammt eine Information über das Dorf Villa Andree (heute Ondrejovice, dicht hinter der Grenze), das der Gemeinde in Głuchołazy gehörte. Später war das ein Rittergut. Dort war im Betrieb  Gold-Stollen „Gute Festung” (Dobra Twierdza (erwähnt im Jahre 1420). Er wurde während des Dreißigjährigen Krieges zugeschüttet.

Die mittelalterlichen Wäscher befanden sich im Wald zwischen Oleśnica und dem oberen Teil des Dorfes Podlesie. Podlesie entstand wahrscheinlich ziemlich spät als Teil von Ondrejovice, obwohl den Namen bereits um das 14. Jahrhundert kannte. Das Dorf ist auf der Karte des Bischof-Fürstentums, die von Helwig 1561(Schönwald) erstellt wurde, eingetragen worden, die erste geschriebene Überlieferung stammt erst vom 1666 (ein Dokument der kirchlichen Inspektion). Die Jesuiten aus Głuchołazy hatten in Podlesie ein Esche-Gutshaus. Während der Schlesischen Kriege stationierte hier eine Hinrichtungskompanie. Die Schule entstand bereits 1742.

1777 entstand eine Papiermühle, die jährlich 100 Ballen Leinen herstellte. 1808 gründete Karel Salis, der Besitzer von Ondrejovice, am Grenzbach eine Hütte mit Hochofen und „Hamry” also einer Schmiede. Das Erz war in naheliegenden Wäldern abgebaut. In der Hütte stellte man Pflugschare, Rahmen und Stahlzähne und nach der Modernisierung das in London und Athen bekannte verzinkte Blech her. Nebenan entstand eine kleine Draht- und Stahlfederfabrik. Beide Betriebe beschäftigten 10 Mitarbeiter und jährlich ca. 10 Tonnen von Erzeugnissen herstellten. Der Bach Oleśnica begünstigte das Bleichen des Leinens und die Garn- Herstellung. In der zweiten Hälfte des 19. Jhd. wollte man hier einen Pilgerort nach dem Maria Hilf Sanktuarium in Zlate Hory schaffen. Der Gutshof-Herr schenkte sogar ein Grundstück aber der Bau die Kriege der Jahre 1866-67 und 1870-71 verhinderte. In Gęstwin war eine Leinen-Bleicherei tätig.

Vor dem Krieg war Podlesie wegen der hervorragenden Ausblicke der touristischen Ortschaft mit vier Restaurants bekannt. Hier verlief der Wanderweg von Głuchołazy (Bad Ziegenhals) zu der bekannten touristischen Ortschaft Rejviz in Böhmen. Die Route verlief entlang unserer Grundstücke. Im Dorf gab es ein kleines Herzschwestern-Kloster, Bushaltestelle und Postamt. Es war eine Eisengießerei, Maschinen-und Sägefabrik im Betrieb. Es gab 8 Läden. Vor dem Ende des Zweiten Krieges brachten angeblich die deutschen Soldaten eine große Menge von Kisten nach Podlesie und sie in speziellen Bunkern bei der Kirche versteckten.

In den Siebzigern plante einer der schlesischen Bergbauwerke den Bau eines großen Erholungszentrums. Den Ort für den Bau war auf dem Grundstück A eingetragen, d.h. genau an dem Ort wie jetzt.

An dem Weg nach Głuchołazy, dicht an der Staatsgrenze, befindet sich ein in den Sträuchern versteckter Quarzit-Felsblock (seine Höhe beträgt 90 cm), auf welchem ein kleines Kreuz, das Datum "1586" und stark verwischte Buchstaben A.E.P.S. ausgemeißelt zu sehen sind. Als Grenzpunkt von Zlate Hory war es bereits 1330 angeführt. Der Bergmeister Handtke erwähnt das in seinen Beschreibungen der Gegend von Zlate Hory (1687). Hier laufen die Grenzen von Głuchołazy, Zlate Hory und Ondrejovice zusammen. Laut anderen Sagen stellte der Stein die Grenze des Abbaufeldes dar (es handelt sich um dasselbe Feld, auf dem sich der berühmte Bergbau Weiche Zunft (Miękki Cech) befand). Die Legende besagt, dass "an den drei Grenzen" den Herrn von Wimmersberg nach einem alten Bruch unter dem Felsen begraben hatte. Er soll nach seinem Tode im Schloss in Ondrejovice gespuckt haben. Er musste hier vom Friedhof gebracht werden. In Wirklichkeit bedeuten die Buchstaben: Andreas Episcopus, d.h. Bischof Andrzej. Bischof Andrzej Jerin regierte das Fürstentum in Jahren 1585-1596 und in seinen Exlibri die Abkürzung ANDREAS ESP WRATISLAVIENSIS verwendete. J. Chmiel ist der Meinung, dass der Stein eines der in Europa datierten und ältesten Grenzzeichen ist, die bis heute erhalten geblieben sind. Noch ältere befinden sich in Sachsen (1568) und nahe von Szczytna im Heuschergebirge (Datum 1:5.7.4). Die neugotische Sankt Georg Kirche aus Ziegeln, gelegen malerisch unter der Spitze von Tylna Kopa, stammt aus den Jahren 1907-08 (eine Tafel außerhalb des Presbyteriums). Früher gehörte das Dorf der Pfarrei in Zlane Hory. Nach dem Bau der Kirche war sie eine Pfarrei-Filiale in Jarnołtówek. 1864 wurde ein Friedhof gegründet. Das Bauwerk erinnert ein wenig an die Kirche in Jarnołtówek (derselbe Architekt und Mauermeister Altwasser). Es führt hin eine Ahorn-Allee. Vor der Kirche steht ein Missionskreuz (1919) mit einer deutschen Inschrift: Oh Jesu, sei nicht unser Richter, sondern Erlöser. Über dem Eingang hängt das Wappen des Breslauers Kardinals Kopp – ein weiß-grünes Schachbrett. Innen, über dem Presbyterium befindet sich eine Polychromie-Skulptur des Heiligen Georg, die den Kampf gegen den Drachen darstellt. Die Skulptur stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Am 19.Mai 1996 brannte beinahe völlig der Hauptaltar mit dem Bild der Rosenkranz-Muttergottes (vom 1907) nieder. 1929 kaufte die Orgel ein ansässiger Lehrer von der Kirche in Mikulovice ab. Drei Glocken sind 1917 beschlagnahmt worden. Neben der Kirche befindet sich ein holzörnes Pfarrhaus (18./19. Jhd, erneuert) und eine kleine Muttergottes Kapelle aus dem Jahre 1860, ein Geschenk des Gutshofbesitzers.

Zu dem ziemlich kleinen Barock-Gutshaus mit den durch einen Mansardendach profilierten Ecken (18. Jhd.) führt eine 80 Linden-Allee. Der Umfang der Bäume erreicht 2,5-3,2m. Seit 1927 wurde das Gutshaus zum Sitz des Sanatoriums für lungenkranke Männer. Die Einrichtung wurde von der Provinzverwaltung in Ratibor gegründet. Bei dem Gutshaus wächst eine Buche, deren Umfang 4,1m beträgt. Von hier aus ist der vom berühmten Wasserheiler Winzent Priessnitz gegründeter Kurort Lazne Jesenik zu sehen. Neben dem Gebäude des damaligen Gutshofes, der bereits zum Ende des 19. Jahrhunderts zum Staat gehörte. Oben im Wald befindet sich neben den alten Buchen ein Fachwerkhaus des Forstamtes. Vom Rücken hinunter führt eine Asphaltstraße, an der ein Schulgebäude aus der Hälfte des 19. Jhd. steht.

In dem unten liegenden Wald und auf dem Grundstück B sind die Spuren des mittelalterlichen Bergbaus zu sehen – es sind Gräben und Erdhügel. Es gab hier vier Ausschachtungen. Im Oleśnica-Tal existieren ein altes Fabrik-Ziegelgebäude (d. Frankl-Bleicherei aus dem Jahr 1875) und z.B. Häuser mit gewölbtem Hausflur. Weiter sind Karbon-Granite auf einer steilen Böschung des Tales zu sehen. Das Ende des Asphaltes an der Spinnerei (die Filiale des „Frotex” in Prudnik), die vor dem Krieg anstelle damaliger Hütte von Hamren, d.h. der hammerwerkstatt erbaut wurde. Die Spinnerei verfügt über eine Kläranlage und beschäftigt 150 Personen. Bei der Untersuchung des Wassers aus dem Betriebsbrunnen stellte man seinen sauren Geschmack fest – vermutlich ist das Mineralwasser.

Gegenüber dem Betrieb, auf der tschechischen Seite befindet sich eine Metallfabrik, welche die aus dem Jahr 1828 stammende Traditionen fortsetzt, denn zu dem Zeitpunkt entstand die erste Hütte mit dem Walzwerk für verzinktes Blech. Vor dem Krieg waren das eine Gießerei und die W. Hassman Maschinenfabrik. Von hier aus sieht man ca. 100 m höher den Teil des Dorfes. Noch vor dem Zweiten Weltkrieg zählte das Dorf 180 Einwohner (40 Häuser), es gab hier eine separate Schule und 4 Restaurants.

Zitate aus dem Buch von Marek Sitko – „Góry Opawskie“

Unten die Reproduktionen echter Ansichtskarten von Podlesie (damals: Schönwalde).